Bei der Herausforderung, den Fachkräftebedarf im Mittleren Ruhrgebiet zu sichern, spielt die berufliche Weiterbildung eine wichtige Rolle. Dabei ist es von enormer Bedeutung, die Bandbreite der Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote in der Region transparent darzustellen und den Zugang zu bereits existierenden vielfältigen Ressourcen für alle möglichst niederschwellig zu gestalten. Genau an diesem Punkt setzt die Initiative für den Ausbau und die Weiterentwicklung Vernetzter Bildungsräume an, die Teil der Fachkräfteoffensive des Landes NRW ist. Die Initiative „Vernetzte Bildungsräume“ trägt dazu bei, dass die bundesweite Weiterbildungsstrategie in den Regionen umgesetzt wird.
Nur gemeinsam können wir Synergien heben, Potenziale bei der Ausbildung, auf dem Arbeitsmarkt und bei der Zuwanderung mobilisieren und Unternehmen, beschäftigte Arbeitnehmer*innen sowie ausbildungs- oder arbeitsuchende Menschen in NRW mit den für die neue Arbeitswelt unerlässlichen Kompetenzen ausstatten.
Am 27.06.2024 lud die Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet Weiterbildungsträger, Unternehmen, Kammern, Agenturen für Arbeit und Jobcenter aus der Region zur Auftaktveranstaltung „Vernetzte Bildungsräume im Mittleren Ruhrgebiet: Lebenslanges Lernen sichert künftige Fachkräftepotenziale“ ein. Das Ziel der Auftaktveranstaltung bestand in einer stärkeren Vernetzung und einem engen Austausch mit Partnerinnen und Partner vor Ort zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der (Weiter-)Bildungsangebote.
Bereits bei der Eröffnung der Veranstaltung betonte Dr. Dirk Drenk, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne mbH, wie wichtig es sei, dass Weiterbildungsträger auch in der Zukunft über ein breites Portfolio von niederschwelligen Angeboten für die Teilnehmenden mit einem Unterstützungsbedarf bis zu anspruchsvollen Qualifizierungen für die Unternehmen verfügen, um Herausforderungen heute und in der Zukunft erfolgreich zu begegnen. Stephanie Schmidt (Regionaldirektion der Agentur für Arbeit NRW) und Reinhard Völzke (MAGS NRW) sprachen in ihrem Impulsbeitrag die Notwendigkeit der individuellen Beratung der Weiterbildungsinteressierten und Betriebe an. Der Vernetzung der Bundesagentur für Arbeit mit Akteuren vor Ort sowie der Etablierung einheitlicher Anlaufstellen wurde ebenfalls eine hohe Bedeutung beigemessen. Um alle Akteure auf den gleichen Wissensstand zu bringen, bevor sie kreative Lösungen in ihren Workshops erarbeiteten, berichtete Sebastian Brimberg, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Herne über die Fördermöglichkeiten nach dem Qualifizierungschancengesetz.
In drei parallel stattfindenden Workshops diskutierten die Teilnehmenden über bereits existierende Angebote und deren Anpassungsfähigkeit. Im Workshop „Weiterbildungen der Zukunft“ standen die Bedarfe der Unternehmen und ihrer Beschäftigten im Vordergrund. Mit der Frage, mit welchen Modellen mehr Frauen für die Weiterbildungen gewonnen werden können, beschäftigten sich Teilnehmende im Workshop „Erfolgsfaktor Frau“. Der SWOT-Analyse der Region Mittleres Ruhrgebiet als Weiterbildungsregion wurde der dritte Workshop gewidmet. Dabei waren sich alle Teilnehmenden einig, dass Kreativität und Flexibilität in der Bildung eine zentrale Rolle einnehmen. Weiterbildungen müssen in der Zukunft bedarfsorientiert sein und über eine kreative Ansprache verfügen, um Zielgruppen zu erreichen und Transformationsbereitschaft zu fördern. Es ist wichtig, existierende Klischees und Kirchturmdenken aufzubrechen, um möglichst viel Fachkräftepotential im Land zu heben.
Diese Bilder sind urhberrechtlich geschützt. Wir bedanken uns bei Joe Kramer, der als Urheber diese Bilder der Regionalagentur zur Verfügung gestellt hat.